STADT
HAGEN
Die Gestapo in Hagen
1934 wurde in
Hagen eine Dienststelle der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) eingerichtet.
Sie unterstand der Gestapo Dortmund, die für das Gebiet des
Regierungsbezirks Arnsberg zuständig war. Zunächst befand
sich die Gestapo im Hagener Polizeigebäude in der Prenzelstraße.
Im Sommer 1943 nahm sie ihr Hauptquartier in der Villa des ins Ausland
geflüchteten jüdischen Kaufmanns Löwenstein in der
Körnerstraße. Bei Kriegsende war die Gestapo Hagen nach
Bombenschäden im Gebäude des Landgerichts untergebracht.
Zuständig
für den südwestfälischen Raum und das Sauerland
Das Zuständigkeitsgebiet
der Hagener Gestapo erstreckte sich nach Auflösung der Gestapo-Außenstelle
Lüdenscheid im Dezember 1942 über das Stadtgebiet von
Hagen, die Land- und Stadtkreise Iserlohn und Altena-Lüdenscheid
sowie auf Teile des Ennepe-Ruhr-Kreises. In den Städten, beispielsweise
in Gevelsberg, Hohenlimburg, Lüdenscheid, Plettenberg und Iserlohn,
arbeiteten die Leiter der örtlichen Kriminalposten der Gestapo
zu.
Das Polizeigefängnis
in der Prenzelstraße diente der Gestapo als zentrale Haftstätte.
Im Keller ihres Hauptquartiers Villa Löwenstein verfügte
die Gestapo ebenfalls über Zellen zur Unterbringung von Gefangenen.
Für die
ausländischen Arbeitskräfte war jeweils ein Referat für
West- und Ostarbeiter zuständig. Das Nachrichtenreferat übernahm
u. a. die Überwachung und Kontrolle der ausländischen
Arbeitskräfte z. B. durch V-Leute und Spitzel aus ihren Reihen.
Errichtung
von lokalen "Arbeitserziehungslagern"
Nach Einrichtung
von "Auffanglager" als lokale Arbeitserziehungslager im
September 1943 zeichnete sich die Gestapo Hagen für mindestens
vier solcher Haftstätten in der Region verantwortlich. In diese
Lager wurden vor allem "Ostarbeiter", aber auch Personen
anderer Nationalität eingewiesen, die geflüchtet waren
oder sich "auffällig" verhalten hatten.
Der mehrwöchige
Aufenthalt war vergleichbar mit einem Konzentrationslager: brutale
Behandlung, eine hohe Sterblichkeit und unzureichende Ernährung
zeichneten die "Auffanglager" aus. Sie dienten, so auch
das Lager bei den Klöcknerwerken in Haspe, auch als örtliche
Hinrichtungsstätten
der Gestapo.
Massenmorde
in den letzten Kriegswochen
In den letzten
Wochen des Zweiten Weltkriegs und sogar noch wenige Stunden vor
dem Einmarsch der US-amerikanischen Truppen in Hagen führten
die Mitarbeiter der Gestapo mehrere Massenerschießungen durch.
Eine große
Anzahl von Menschen, allein in Hagen waren es über 70 Ausländer
und Deutsche, wurden Opfer dieser Mordaktionen.
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