Zum
Arbeitseinsatz nach Deutschland
Rekrutierungsmethoden
- Anwerbung und Deportation
Die Anwerbung
von Zivilarbeitern und –arbeiterinnen geschah in Westeuropa
zunächst auf freiwilliger Basis. Es wurden Versprechungen über
Aussichten gemacht, die nicht unbedingt der Wahrheit entsprachen.
Wenn die Menschen in ihren Heimatländern keine Arbeit hatten
oder bessere Perspektiven sahen, waren sie bereit, nach Deutschland
zu gehen. Mit fortschreitendem Kriegsverlauf stieg die Zahl der
benötigten ausländischen Arbeitskräfte. Entsprechend
verschärften sich auch die Anwerbemethoden bis sie schließlich
in brutalen Deportationen endeten.
Hiervon besonders
betroffen waren die Menschen in Osteuropa. Viele wurden unter massivem
Druck angeworben. Üblich war auch, die Menschen unter Gewaltanwendung
zu deportieren. Nur wenige hatten sich im Rahmen von Werbeaktionen
der deutschen Besatzungsbehörden, die irreführende Angaben
über die Bedingungen des Arbeitseinsatzes machte, freiwillig
gemeldet.
In Deutschland
unterschied sich dann das Schicksal der freiwilligen, sowjetischen
Arbeitskräfte nicht von dem der Zwangsdeportierten. Alle unterlagen
den gleichen Diskriminierungen und durften nicht mehr in ihre Heimat
zurückkehren. Von einem freiwilligen Arbeitseinsatz unter den
osteuropäischen Arbeitern und Arbeiterinnen kann also keine
Rede sein.
Transport
Der Transport
der "Ostarbeiter“ erfolgte zunächst über Sammelstellen
zu einem zentralen Bahnhof. Von dort ging der häufig mehrtägige
Transport in geschlossenen Güterwaggons bis in ein Übergangslager
im "Generalgouvernement“ oder direkt an die Reichsgrenze.
In speziellen
Auffanglagern wurden die Deportierten unter zumeist entwürdigenden
Bedingungen desinfiziert und auf ihre Tauglichkeit untersucht. Diese
Prozedur mussten sie in aller Regel bei ihrer Ankunft in Deutschland
nochmals über sich ergehen lassen. Danach wurden die Arbeiter
und Arbeiterinnen in Durchgangslager der Landesarbeitsämtern
überführt. Von dort wurden sie dann weiter zu den jeweiligen
Einsatzorten gebracht.
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